Menschen clever ausbeuten, bei KIK - der Textildiscount

  • Ja... leider gibt es immer mehr Menschen von dieser Sorte, die andere Menschen und deren Mitmenschen nur zu ihrem Reichtum ausbeuten...


    Hab' mir gestern die Reportage im Fernseher angeschaut... einfach nur abscheulich, wie der KiK-Chef da mit den Leuten in Bangladesh umgeht...
    Und dann wollte der auch noch die Reportage vernichten lassen...
    Da kann man sehen was der Wahn nach Geld und Macht aus einem macht...

    Einmal editiert, zuletzt von Napi96 () aus folgendem Grund: Upps... Hab' Bankok und Bangladesh verwechselt...

  • Dafür gibt es keine Worte. So etwas schreckliches!
    Und Schuld daran ist der Kapitalismus - die Habgier und Rücksichtslosigkeit.
    Grausam!


    Dann schau dir mal Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte von Michael Moore an. Sehr zu empfehlen...


    Zum KiK Report: Hab ich gesehen, ist richtig übel, allerdings ist das Problem der Industrienäherinnen in Bangladesh kein neues Problem. Darüber hab ich 1994 im Sozialkunde/Politik unterricht referiert.

    That is not dead which can eternal lie,
    And with strange eons even death may die.

  • Das stimmt. Allerdings gibt es noch viel mehr solche Probleme als nur bei KiK.
    KiK = Kunde ist König. Arbeiter ist Sklave? Die Sklaverei wurde sowohl in Europa, Amerika, Afrika und Asien abgeschafft. Und trotzdem findet man so etwas immer wieder. Das ist sehr erschütternd!
    Aber auch in anderen Sektionen der Industrie gibt es gleiche oder ähnliche Zustände.

  • Ja klar gibt es sowas in allen Branchen. Sei es das ein Hersteller Spielewaren sozusagen "von Kindern für Kinder" produzieren läßt, das Arbeiter beim abwracken alter Schiffe nicht mal einen Mundschutz gegen Asbest bekommen oder die Dortmunder Envo Arbeiter mit PCB vereucht wurden weil die Firma sich das Geld für Schutzmaterial aus Profitgier gespart hat...

    That is not dead which can eternal lie,
    And with strange eons even death may die.

  • Das Problem bei KiK ist leider nicht nur, dass das Unternehmen mit einer Philosophie arbeitet, die dieses Land eigentlich vor 65 Jahren abgeschafft haben wollte, sondern auch, dass diese Tatsache ständig mehr und mehr Leute ignorieren müssen...


    Bei der Sendung "Galileo" auf Pro.7 gibt es ab und an ähnliche Reportagen, wie die mit dem Schiffsschrott und Textilarbeitern.


    Wobei ich da den von MoK genannten Beitrag glaubwürdiger damit auch aussagekräftiger finde.

  • Erschütternder Beitrag der leider die Realität in seiner alles niederschlagenden Härte wiederspiegelt. Es ist einfach abartig wie man die Sklaverei auf diesem Planeten lebt, nicht nur die Sklaverei in Deutschland, sondern auch und vorallem in bettelarmen, von der westlichen Welt kleingehaltenen, Ländern wie Bangladesch. Und dann leben diese Typen in ihren feinen Villen gebaut auf Ausbeutung und Leid. Kleine unvollständige Milchmädchenrechnung. Zwei bis drei Euro kostet so ein Karton evtl. auch Stück, legen wir noch vier Euro drauf und dann haben wir die Kosten. Sieben Euro für eine Hose. Die wird für 10 Euro verkauft. Netter Gewinn. Wenn das für einen Karton gilt, dann ist der Gewinn exorbitant. Einem Großteil unserer Eliten fehlt offensichtlich jegliches Maß und diese gehen auf dem Weg nach oben gerne über Leichen. Ich will die guten, verantwortungsbewussten Macher wieder. :'-(

  • So ein KIK-Chef ist für mich keine solche Person. Ebenso wie die ganzen anderen, die ihre Angestellten wie Dreck und als störenden Kostenfaktor betrachten. Ich meine die Leute, die ihr Unternehmen nicht als einzige Renditefabrik gesehen haben oder sehen, sondern die damit auch Verantwortung verbunden haben oder noch verbinden. Als Beispiel nenne ich dir mal die großen Unternehmenslenker der frühen Nachkriegszeit, deren Namen wir leider entfallen sind (:(), die nicht auf 100% Wachstum gesetzt haben, sondern unserer Gesellschaft Wohlstand gebracht haben. Als bestes Beispiel nenne ich auch mal den Mittelstand. Wo so mancher Chef seine Angestellten mit Namen kennt, sich auch sozial engagiert und auch auf anständig produzierte Ware setzt. Werden nicht alle so machen, aber die meisten. Von denen hätte ich gerne mehr auf dieser Welt. Da wäre sie um einiges schöner.

  • Naja, die guten, verantwortungsbewussten Macher...
    Damals gab es eben in Deutschland noch einen sehr engen Rahmen an Gesetzen, die die Unternehmer mehr oder minder dazu gezwungen haben, humanitär mit ihren Mitarbeitern umzugehen. Diese Gesetze wurden dann, vor allem mit der Agenda 2010 aufgeweicht, indem
    1) die Unternehmer geradezu dazu eingeladen wurden, Dinge wie z. B. Leih- oder Zeitarbeit in Anspruch zu nehmen, ihre Mitarbeiter in Leiharbeitsfirmen auszugliedern etc. Ich wage mal zu sagen, wenn die Jungs diese Einladungen durch die Politik bereits in den 70ern gehabt hätten, wären sie auch schon in Anspruch genommen worden.


    2) über Jahre Deflationspolitik betrieben wurde. Jetzt haben wir den Salat, und es gibt unterm Strich viel zu wenig Geld für viele Menschen. Die einen leben mit Hartz IV per definitionem auf Existenzminimum, und laut immer mehr Stimmen aus allen Lagern auch durchaus darunter. Andere Leute gehen arbeiten und können sich von ihrem Lohn trotzdem nicht selbst ernähren. Rot-Grün hat verpasst, etwas daran zu ändern, als sie noch im Amt waren. Schwarz-Gelb setzt anscheinend andere Prioritäten. Und die Linke bringt ihr Desinteresse an einem Diskurs mit den Etablierten ziemlich deutlich zum Ausdruck.

  • @ ratho: Ganz bestimmt gab (gibt) es solche Leute, aber eher mit Außnahme. Und zu den großen Unternehmensleitern der Nachkriegszeit: Ist das nicht auch eine Form von Kapitalismus?

    @ Serpentes: 2) Natürlich gibt es in der Bundesrepublik Deutschland einfach viel zu wenig Geld für alle. Für die Bettler auf der Straße, für die Putzfrau von nebenan und für die alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die von Hartz IV lebt. Aber dieses Problem gibt es schon seit langem. Übrigens nicht nur hier in der BRD, sondern auch in Griechenland, Spanien, Portugal, England, Amerika, Afrika, Asien, australien, Kanada, Ozeanien, ... Die Steuertahler zahlen immer mehr, von der versprochenen Steuersenkung war nie die Rede, und der Staat: Gibt massenweise Geld aus für Griechenland, die Bundeswehr, ... und schreibt knallrote Zahlen.

  • Das Problem dabei ist auch, dass die kleinen und mittelständigen Unternehmen (grade im Lebensmittel- und Textilgewerbe) vielfach schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig sind, da die globalisierten Firmen die Preise bei den Herstellern so stark drücken, wie es bei den kleineren einfach nicht möglich ist (und nebenbei: es ist auch noch schlecht für die Hersteller). Also fallen die kleinen weg und die großen (von denen anscheinend die wenigsten irgendeine Moral außer Geld verdienen haben) machen unser Land zu einem Land, das durch seinen Konsum Leute an oder unter das Existenzminimum bringt. Allerdings liegt auch bei uns, dem Verbraucher, der zu Aldi, Lidl, Kik geht, um wenig Geld zu bezahlen und dem es entweder egal oder gar nicht bewusst ist, was er mit jedem Einkauf anrichtet.

  • Das stimmt. Die Kleinen kämpfen jeden Tag um's Überleben, während sich die Manager eines Konzerns ausdenken, wie sie einen noch tieferen Preis erhalten können. Die kleinen Geschäftchen mit der stets freundlich lächelnden und höflichen Bedienung gehen darunter zu Grunde.