Hmm, ja, du hast Recht. Wir sind hier nicht im RPG, sondern im Real Life: Für mich heißt das konkret, dass Deutschland keine von Erzbischof Daniel regierte Theokratie ist, sondern ein von jeglicher Kirche getrennter Staat. Und genau deswegen gehört Religion in die Kirche und religiöse und humanistische Kultur in die Schulen. Ich glaube nämlich nicht, dass es Juden oder Moslems toll finden, mit ihren Steuern katholische und evangelische Relilehrer zu bezahlen, die dann in öffentlichen Schulen mit ihren Schülern in der Bibel lesen. Mal ganz davon abgesehen dass sie ohnehin schon unsere Bischöfe bezahlen...
Und ich sage ja nicht, dass Reliunterricht abgeschafft soll und jeder Philosophie (z.B. als Wahlpflichtfach) wählen muss, sondern dass man beides miteinander kombiniert. Religion beeinflusst nunmal unsere Kultur genausosehr wie die humanistischen Ideale aus der Aufklärung, deswegen muss dieser Einfluss rein in den Lehrplan und Gebete lernen und Referate über konfessionelle Orden raus. Das gehört in die Kirche.
Es läuft ja im Endeffekt alles auf die Angst hinaus, dass sobald man die entsprechenden Angebote freiwillig in der Kirche anstatt verpflichtend in der Schule anbietet, die Leute wegbleiben und die Kirchen noch leerer werden. Im Gegensatz dazu stehen allerdings Länder wie Frankreich, die uns vormachen wie es geht. Also, ich will nicht sogar bei den Franzosen als rückständig gelten... :tongue:
Und ja, ich finde es auch toll wenn jemand sagt, dass ihm seine Religion, mit der er sich unbedingt identifizieren kann, richtig gut gefällt. Wenn das seine Entscheidung ist, und er sie mit seinem freien Willen getroffen hat (abseits jeglicher Unmündigkeit, egal ob selbst- oder fremdverschuldet), dann find ich das gut. Allerdings sollte das in der Schule genauso wenig ein Erziehungsziel sein wie das Hören von Beethoven oder das Lesen von Schiller in anderen Fächern.