Kommunalpolitiker...Talentfrei und Spass dabei!

  • Hier mal mein kleiner Beitrag zum Thema Kommunalpolitiker und was sie sich im guten, alten Magdeburg doch so alles leisten können^^


    Oh nein. Das ist nun wirklich zu viel. Es muss doch irgendeine natürliche Grenze geben! Sollte es tatsächlich möglich sein in der Rubrik "Peinlichste Presseerklärung" völlig neue, nie dagewesene Dimensionen zu erreichen? Es scheint so.


    Dem durchaus leidgeprüften Konsumenten Magdeburger Lokalberichterstattung liefen am Sonnabend in dichter Folge Ganzkörpergänsehautschauer über die Epidermis.


    Wer ist der größte aller Sudenburger Kommunalpolitiker? Wer der Schönste? Genialste? Wer macht Blinde gehen? Wer trägt Sorge dafür, dass Sudenburg bisher noch jede Erdumdrehung mitgemacht hat? Na? Die Frage ist verhältnismäßig schwierig. Allerdings hat Michael Hoffmann (CDU) da eine Theorie: Er selbst!


    Es hatte alles ganz harmlos begonnen. Oliver Müller (Linke) hatte den barrierefreien Ausbau des Sudenburger Kulturzentrums Feuerwache gefordert. Kostenpunkt: 150.000 €. Nicht eben ein Schnäppchen. Michael Hoffmann ergriff die vermeintliche Gunst der Stunde und semmelte dem örtlichen Widersacher mal so richtig Einen vor´s Brett. "Unseriöses Wunschdenken" und "Populismus". Sachliche Diskussion ist ja mehr was für Anfänger. Ärgerlicherweise gab sich auch der Stadtrat mehrheitlich dem unseriösen Wunschdenken hin und beschloss die Maßnahme einfach. Fatale Fehleinschätzung Hoffmanns. Nun wäre es natürlich unschicklich den Ratskollegen Hoffmann so ratlos in der Landschaft stehen zu lassen. Stadtrat Müller gab daher zu bedenken, dass ursächlich für die etwas alberne Positionierung Hoffmanns sein könnte, dass Michael Hoffmann kein Interesse an Sudenburger Alltagsthemen habe und nie bei der Sitzung der örtlichen Arbeitsgemeinschaft Gemeinwesenarbeit (GWA) auftauche. Ohoh. Einem Kommunalpolitiker zu attestieren, er interessiere sich nicht für Kommunalpolitik, ist in etwa so gefährlich, wie in einem Löwenkäfig sich über eine vermutete Appetitlosigkeit des Königs der Savanne zu belustigen.


    Hoffmann musste nun zurückschlagen. Meinte er. Offensichtlich ist er wirklich nie bei der GWA, die Fragen wie Umbaumaßnahmen durchaus schon mal bespricht. Also bot es sich an, dieses Gremium, in dem diverse aktive Menschen und die Stadtverwaltung mitarbeiten, in der Öffentlichkeit als zwar nicht ganz terroristische aber zumindest doch irgendwie unnütze Vereinigung darzustellen. Da Hoffmann wohl mal bei der IG Sudenburg vorbei schaute, gilt es andererseits dieses Gremium praktisch in einem Atemzug mit dem UN-Sicherheitsrat und dem Nobelpreiskommitee zu nennen. Die IG Sudenburg sei "Stimme aller Sudenburger". Völker der Welt! Schaut auf diese IG! Sie brachte das Licht, wenn schon nicht auf die Erde, dann doch zumindest nach Sudenburg! ER habe diese Stimme vor Äonen mitbegründet! Jawohl! Die GWA sei (vermutlich ähnlich dem Stadtrat) ein "Gesprächskreis". ER lade Herrn Müller ein, sich in die IG Sudenburg einzubringen.


    An dieser Stelle brach die Übertragung leider ab. Unter Unterhaltungsgesichtspunkten kann man nur auf eine Fortsetzung des "skurrilen Schlagabtauschs" (Volksstimme) hoffen.


    Das jemand, den das Leben beim Vergaloppieren nun mal böse gefilmt hat, es als angemessen betrachtet das eigene Renommee auf Kosten einer unschuldigen örtlichen Arbeitsgruppe aufzubessern ... tststs. Dann auch noch den örtlichen Bürgerverein zu instrumentalisieren und gegen die GWA in Stellung zu bringen .... also .... nein. Armes Sudenburg.

  • Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht, wenn ich sage, dass es europaweit wohl fast keine Gemeinde, kein Kaff, keine Stadt und keinen Ort gibt, wo Politik anders abläuft..?


    Politik bedeutet, andere schlechtzumachen um besser dazustehen und von eigenen Fehlern abzulenken, sonst nichts (mehr).

  • Nee tust du natürlich nicht.
    Aber ich finde diesmal hat die hiesige CDU wirklich schon einen ganz schönen Bock geschossen. Normlaerweise halten die sich ihren wöchentlichen Zusammenkünften etwas zurück, weil halt auch viele Reporter der örtlichen Volksstimme und Stadtzeitung dabei sind.
    Aber in dem Fall musste man wohl etwas über die Stränge schlagen^^

  • Oh man :D
    Naja, so ähnlich läuft es im Rat der Stadt Moers auch ab:
    Die Kommune ist hoch verschuldet und der Kämmerer der Stadt sucht nach Einsparungsmaßnahmen. Selbst (?) in der Bildungspolitik wird gespart, was in einem bildungspolitisch vollkommen gegen die Wand gefahrenem Land fatale Folgen hat (Es wird momentan nur noch alles Sicherheitsrelevante erneuert). Nun aber beschließt der Rat einstimmig (!) etwas, was der desolaten Haushaltslage sicher helfen wird: Die Aufwandsentschädigung wir für alle Mitglieder von 76 auf 100 € erhöht, für den Leitenden sogar auf 200€. Da fragt man sich als Normalbürger: Wie kann das sein?