Schwarz-gelb ist abgewählt in NRW

  • So, ich liefere hier mal als Diskussionsgrundlage die neueste Hochrechnung (ARD, Stand 22:49):

    CDU: 34,5%, 67 Sitze
    SPD: 34,5%, 67 Sitze
    Grüne: 12,1%, 23 Sitze
    FDP: 6,8%, 13 Sitze
    Linke: 5,6%, 11 Sitze


    Wie es momentan aussieht, bleibt die CDU ganz knapp doch wieder stärkste Partei. Damit erhält sie den Regierungsauftrag. Jedoch gibt es lediglich eine mögliche Koalition mit zwei Parteien. Eine große Koalition. CDU und SPD fehlen jeweils ein Sitz, um zusammen mit den Grünen regieren zu können. Rot-Rot-Grün ist zwar regierungsfähig, die SPD jedoch will nach eigenen Angaben nicht mit der Linken koalieren. Das könnte aber vielleicht nochmal überdacht werden, wo die Linke non doch das Zünglein an der Waage darstellt. Momentane Möglichkeiten wären also große Koalition, Rot-Rot-Grün, oder Rot-Grün-Gelb bzw. Schwarz-Grün-Gelb.
    Also, die Diskussionsgrundlage ist da, auf zur Diskussion. Was haltet ihr von den Wahlergebnissen, und was folgt draus für die Parteien, für NRW und für Deutschland?

  • 19:59 ist SPD wieder vor der CDU ;)

    „And I heard a voice in the midst of the four beasts, and I looked and behold, a pale horse.
    And his name that sat on him was Death, and Hell followed with him.“

  • Also, liebe NRW'ler, machen wir uns auf was gefasst :D


    Ich sehe der ziemlich wahrscheinlichen Rot-Rot-Grünen Landesregierung mit großer Skepsis entgegen, vor allem in den Dingen, die mich etwas angehen z.b. der Bildungspolitik:


    Bei der Bildungspolitik hat Schwarz-Gelb vieles falsch gemacht, man denke an Kopfnoten, man denke an G8 (ich bin im Doppeljahrgang als G8er und spreche aus Erfahrung und glaubt mir, dass sind keine guten die ich gemacht habe) - also warum dann nicht SPD/Grüne/Linke?
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Linke für eine nicht regierungsfähige Partei halte (dafür halten sie sich übrigens auch selber) sehe ich besonders bei der Schulzusammenlegung schwarz (nein nicht CDU hehe). Das System an sich möchte ich garnicht zur Debatte stellen, aber die Umsetzung ist mehr als utopisch. Man wird genauso verfahren wie bei G8: die schlecht bezahlten Schulen werden einen Marschplan übergestülpt bekommen und die Schule wird ein einziges Chaos werden, weil viele Lehrer und auch alle anderen, die die Schule ertragen (müssen) gar nicht zur Umstellung bereit sind.

  • Die Studiengebühren werden wohl auch wieder abgeschafft...
    Dabei brauchen die Unis die unbedingt um sich zu finanzieren. Bildung ist nunmal nicht kostenlos. Man sollte lieber die Gebühren erhalten und ein breiteres Stipendiensystem für Studenten mit weniger Mitteln aufbauen.


    Wenn man nämlich die Gebühren abschafft, bedeutet das, dass alle, die sich die Gebühren eigentlich leisten können, diese auch nicht mehr bezahlen brauchen. Das ist eher eine FDP-Maßnahme als eine soziale Maßnahme.

  • Die Studiengebühren werden wohl auch wieder abgeschafft...
    Dabei brauchen die Unis die unbedingt um sich zu finanzieren. Bildung ist nunmal nicht kostenlos. Man sollte lieber die Gebühren erhalten und ein breiteres Stipendiensystem für Studenten mit weniger Mitteln aufbauen.


    Wenn man nämlich die Gebühren abschafft, bedeutet das, dass alle, die sich die Gebühren eigentlich leisten können, diese auch nicht mehr bezahlen brauchen. Das ist eher eine FDP-Maßnahme als eine soziale Maßnahme.


    Auf jeden Fall. Wenn es keine Studiengebühren mehr gibt, dann müssen noch mehr Bildungsausgaben aus anderen Töpfen finanziert werden, was die Belastung für alle Steuerzahler erhöhen würde, oder die öffentlichen Unis fahren allesamt gegen die Wand und in Zukunft gibt es Hochschulbildung nur noch für diejenigen, die sich Privatunis leisten können.


    Das derzeitige System sieht doch schon vor, dass alle, die BAföG-berechtigt sind, ihre Studiengebühren nicht sofort zu zahlen haben. Wenn es also zu wenig Studenten aus einkommensschwachen Schichten gibt, liegt hier sicherlich nicht das Problem. Wer Studenten und Universitäten gleichermaßen fördern und verbessern will, der erhöht die BAföG-Unterstützung und lässt die Finger von den Studiengebühren.


    @ Frenz: sicher hat die CDU/FDP-Regierung in Düsseldorf einiges falsch gemacht. Was mich allerdings an den rot-grünen Plänen stört, ist, dass man Unmengen von Geld aus dem Bildungsetat, das garnicht da ist, in eine Strukturreform stecken will, die dann absolut keine Verbesserung der Bildung für irgendjemanden bringt. Für bessere Schuldbildung braucht man vor allem mehr und besser ausgebildete Lehrer, Schulpsychologen, Sozialarbeiter etc.
    Wenn das jemand kapiert und umsetzt, ist es mir auch egal, welches Parteibuch er oder sie hat.


  • @ Frenz: sicher hat die CDU/FDP-Regierung in Düsseldorf einiges falsch gemacht. Was mich allerdings an den rot-grünen Plänen stört, ist, dass man Unmengen von Geld aus dem Bildungsetat, das garnicht da ist, in eine Strukturreform stecken will, die dann absolut keine Verbesserung der Bildung für irgendjemanden bringt. Für bessere Schuldbildung braucht man vor allem mehr und besser ausgebildete Lehrer, Schulpsychologen, Sozialarbeiter etc.
    Wenn das jemand kapiert und umsetzt, ist es mir auch egal, welches Parteibuch er oder sie hat.


    Das ist ganz klar. Wenn schon der Grundstock nicht stimmt, wie will man dann mit demotivierten Lehrern (auch durch den Lehrermangel, weil sie viel zu viel machen müssen) und überforderten Schülern (warum hat man aus anderen Bundesländern NICHTS gelernt, was die G8-Regelung angeht) solch einen grundlegenden Strukturwandel schaffen? Es wird rein aus organisatorischen Gründen scheitern. Und wenn es durch irgendein Wunder dann doch klappt (merkt man die Ironie?) wie will man dann die Lehrer, die 20, 30 Jahre in ihrem System gearbeitet haben umstellen? Wenn diese Regelung kommen wird, hoffe ich, dass ich auf der Uni bin.


    Doch, wie werde ich mich entscheiden? Werde ich auf eine studiengebührenfreie Uni gehen, wo der Putz von der Decke bröckelt und es zu wenig Professoren und andere Mitarbeiter gibt? Gerade um den Doppeljahrgang zu stemmen, der 2013 die Gymnasien verlassen wird, brauchen wir in NRW mehr Kapazitäten an den Unis.


    Und wie rot-rot-grün das finanzieren möchte, ist nicht vorstellbar.
    Deshalb stimme ich dir vollkommen zu.