Mafiöse Umtriebe

  • Nun, wenn man sich erstmal an die ganzen Macken gewöhnt hat und auch in das merkwürdige Interface reingefuchs hat, kann's viel Spaß machen.


    In meinem letzten Spiel habe ich eine Art Paten-Familie gegründet. Im Gegensatz zu Gilde 1 entwickelt sich eine richtige Geschichte um die eigene Dynastie. Hier mal eine kleine Zusammenfassung. Soll nur zeigen, welch cooles Flair und Spielgefühl die Gilde 2 mit etwas Phantasie trotz der vielen Bugs vermitteln kann.




    Einst gründete Vito Sartona eine kleine Schenke in der Stadt Belly, in Südfrankreich. Er war ein armer Einwanderer aus Italien, der sich hier mit ehrlicher Arbeit verdient machen wollte. So wollte er nie etwas mit kriminellen Machenschaften zutun haben. Die meiste Zeit stand er hinterm Tresen seiner Kneipe und bediente die Kundschaft. Seine Frau Maria allerdings, ein echter Drachen und Inhaberin einer gut laufenden Diebesgilde, hatte ehrgeizigere Interessen.


    So gab es immer wieder Anschläge auf die direkten Konkurrenzbetriebe der Taverne, eine brannte sogar bis auf die Grundmauern ab. Mehrmals versuchte Maria Sartona vergeblich durch Drohung und Erpressung in den Rat der Stadt zu kommen. Doch keiner wollte ihr einen Sitz gewähren, waren die Ratsmitglieder doch mehrfach Opfer ihrer Sabotage-Aktionen geworden. Ein Prozess gegen sie, der vermutlich den Galgen bedeutet hätte, verlief im Sand, durch den plötzlichen Tod der Anklägerin.


    Nachdem der Landesherr, ihr vermutlich einzigster Verbündeter und vielleicht sogar Liebhaber, von den zornigen Ratsmitgliedern abgesetzt wurde und Maria Sartona somit ihre letzte Chance auf einen Ratsplatz verspielt sah, wurden innerhalb einer einzigen Nacht gleich 4 der Ratsmitglieder ermordet aufgefunden. Darunter die ehrwürdige Richterin und der Bischof. Es stand ausser Frage, dass Edelfrau Sartona für die Taten verantwortlich war, vermutlich zusammen mit ihrem altgedienten Schergen Oswald, der schon viele Jahre die ausführende Hand ihrer finsteren Machenschaften gewesen war.


    Dem Aufstieg der Dynastie stand nun nichts mehr im Wege. Innerhalb weniger Jahre wurde Maria Sartona zum Marschall der Stadt. Eine Stadt ohne Richter, Gesetze oder Oberhaupt. Sie orderte willkürliche Verhaftungen an und in ihrer Zeit als Marschall brannten 4 weitere Betriebe nieder. Die Gardisten hatten nie etwas gesehen oder bemerkt. Wie könnten sie auch, wo sie doch meist für Eskorten und Patroullien ausserhalb der Stadt zuständig waren. Stadtbüttel bewarben sich kaum noch oder schauten weg, da schon zahllose der Ihren ein schnelles Grab gefunden hatten.


    Kurzum, in der Stadt herrschte ein grausames Regime. Edelfrau Sartona brachte schnell ihre unbescholtene Tochter ins Bischofsamt, auch ihrem Mann und den Enkeln wurden Posten zugewiesen. Kein Schritt konnte ohne die Erlaubnis der Dynastie gemacht werden. Maria Sartona war inzwischen Landesfürstin und gab weitere Betrieb-Abrisse in Auftrag. Meist entstand an just jenem Bauplatz ein neuer Betrieb der Sartona-Dynastie. Wer sich gegen sie auflehnte, war schon tot, bevor er daran dachte. Sie hielt die Ehre ihrer Familie hoch und kein Dynastie-Mitglied wurde je bei etwas Unrechten beobachtet. Insbesondere an ihre Tochter ließ sie kein falsches Haar kommen. Als sich ein Verwegner erlaubte, ihre Tochter öffentlich zu verspotten, wurde noch am gleichen Abend seine Leiche gefunden. Seither hat sich Niemand erneut gegen die Familie Sartona aufgelehnt.


    Viele der Einwohner waren zudem überzeugt, dass Maria Sartona mit dem Teufel im Bunde stand, da sie sich trotz ihres hohen Alters noch bester Gesundheit erfreute. Und doch hatte sie bereits einen Nachfolger ernannt. Ihren Enkel John Sartona, der an Gerissenheit und Gemeinheit ganz nach ihrem Schlag kam. Lange hatte sie nach einem Nachfolger gesucht, nachdem ihre Tocher als ehrbare Priesterin nie Interesse an den Familiengeschäften entwickelt hatte und ihr Sohn gar in eine verfeindete Dynastie einheiratete.


    Und obwohl sich John Sartona durchaus der Notwendigkeit einer Nachfolge bewusst ist, hat er auch eigene Ziele. Das Netz der Dynastie über die Grenzen von Belly auszubreiten, bis ins ferne Lyon.

  • eine nette Geschichte :11:
    abere wenn der Sohn in eine andere Dynastie einheiratete, warum wurder der nicht umgebracht? hat ja schließlich die Familienehre beschmutzt^^


    mmmh, ihre Gesinnung ist zwar laut Spielbeschreibung "wandelnder Albtraum" aber wir sprechen hier über den eigenen Sohn! Allerdings hat ja Michael Corleone auch den eigenen Bruder ermorden lassen... :01:


    Es wäre denkbar, dass John Sartona diese undankbare Aufgabe übernehmen wird, der in seinem Onkel immer nur den Verräter gesehen hat. Allerdings aus Rücksicht erst nach dem Ableben von Maria und Vito Sartona.

  • Son ungefähr genauso liefs bei mir gestern auch. Mit dem Unterschied, dass ich selber die Diebin war und nicht ganz so viele umbringen musste, da ich am Anfang einfach den äh, wie heißt der Stadtchef am Anfang in nem Dorf?... geheiratet habe. Damit war meine Dynastie von Anfang an ganz oben mit dabei. :01:

  • 1. Freue mich schon voll auf den Multiplayer, wenn mann dann endlich Mal gegen gegner spielt, die ihrer familie auf ähnliche weise zur macht verhelfen. Denke mal, genau so war das von den entwicklern gedacht. Fetternwirtschaft :11:


    Allerdings hat ja Michael Corleone auch den eigenen Bruder ermorden lassen...


    Das ist schlichtweg falsch. Er hat seinen schwager umbringen lassen, weil DIESER für den Tod von Michaels ältesten Bruder Santino (Sonny) verandwortlich war. Das gehört zwar hier nicht rein, aber ich wollte das mal richtig stellen.:09: (Hätte ich übrigens genau so gemacht!) :51:

  • Klasse Geschichte:11: , klare Parallelen zu einem meiner ersten Spiele als Gauner. Die Büttelanzahl ging bei mir in den ersten Jahren erst rapide noch oben, bis ich dann mal anfing mit meinen Dieben und Räubern die Gegend zu "säubern" und seit dem sieht man außerhalb des Marktplatzes keinen einzigen Büttel mehr und die Gardisten sind auch nicht mehr gerade viele. Die Familienmitgliederanzahl der anderen Dynastien hat sich auch schon mehr als halbiert und die meisten Betriebe sind nicht mehr sonderlich sicher, da immer mal wieder zufällig irgendwo eine brennende Fackel durchs Fenster fliegt....:01: :02:


    Aber so sollte es auch mal sein. In die Gilde 1 war man ja mehr oder weniger etwas eingeschränkt, konnte seinen Dieben und Räubern nur die Gardisten oder sich gegenseitig ausmerzen oder Transporte überfallen, jetzt ist niemand mehr vor dem Verbrechen sicher. Und mit der Möglichkeit die Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes anzugreifen ist es einfach ein wirklich mal aggressives Spielchen zu führen. So bekommt man auch die Ämter mal frei.

    [SIZE="4"][FONT="Times New Roman"]„Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.“ - Ovid[/FONT][/SIZE]


    Als erstes lasst uns alle Anwälte töten!(Heinrich VI., 2. Teil, 4. Akt, 2. Szene / Dick, William Shakespeare)